Der Beginn einer Reise ins bisher Unbekannte

Ruhe und Zeit nur mit mir selbst:

Der Beginn in eine dreiwöchige Reise -mit ungewissem Ende- begann am ersten Urlaubstag: Kein Handy! Dies war mein eigens auferlegter Vorsatz. Ich wusste am Anfang wirklich nicht, ob es wirklich klappt. Doch mein Wille war stark. Denn mehr Ruhe und Zeit nur mit mir selbst bekomme ich so schnell nicht wieder. Das war mal klar.

Ich vermisste mein mich ansonsten 24/7 begleitendes Smartphone nicht.

Meine erste Erfahrung machte ich schon während der Autofahrt in den Urlaub; denn sonst, so kenne ich es, wird bei einer längeren Fahrt direkt das Handy gezückt. Und unsere Anfahrt in den Urlaubsort war auf 11 Stunden kalkuliert. Puh. In diesem Fall war es jedoch anders. Erst schlief ich eine Runde, da wir nachts losfuhren. Als ich wach wurde, nahm ich mein Buch, welches mir kurz vorm Urlaub noch von der lieben Chiara empfohlen wurde -„Neuland“ von Ildiko von Kürthy- und fing an zu lesen. Auch das klappte immer besser während der Autofahrt. Ich vermisste mein mich ansonsten 24/7 begleitendes Smartphone nicht. Sehr gut. Und wie passend: Es ging gleich im ersten Kapitel schicksalshafterweise um das Thema „Zeit ohne Handy“. Viele würden jetzt sagen „Ha, Zufall!“, doch ich habe mittlerweile gelernt: Es fällt zu, wenn es fällig ist. Und das war es nun auch: Fällig!  Durch den ständigen Druck, erreichbar zu sein, fühlte ich mich leer und ausgelaugt. Das Handy raubte mir sowohl während der Arbeit, als auch in der Freizeit, jede Menge Energie und das machte mich träge und müde. Ich ließ mich leider immer wieder ablenken. Sicherlich lag es an mir selbst. Es gilt als Disziplin, sich nicht ablenken zu lassen. Jedoch waren dann die WhatsApp-Stati: Wenn ich sie mir nicht anschaute, wo alle anderen waren, was sie gerade taten, so beschlich mich das (falsche) Gefühl, etwas zu verpassen. Was das auch immer sein mochte. Die Fülle an Reizen, derer ich ständig ausgesetzt bin, machen auch mich ineffektiv, um all´ die wichtigen Arbeiten und den Alltag an sich zu bewältigen. Hierzu ein Zitat, welches ich sehr treffend finde – von Ildiko von Kürthy aus ihrem Buch „Neuland“ – „Auf Reiz folgt die Reaktion; Veränderungen sind so nicht möglich. Und Innehalten schenkt Freiheit.“

Voll im Moment

Doch was ist eigentlich `Das Wichtige´? Im Prinzip legt es doch jeder selbst für sich fest, was wichtig und was unwichtig ist. Ich hatte jede Menge WhatsApp-Gruppen, durch diese kamen täglich neue Nachrichten herein und für vieles fühlte ich mich verantwortlich und das wahre Leben zog täglich an mir vorüber. Meine Entscheidung, mein Buch zu lesen, brachte mir ebenfalls die Erkenntnis, dass ich sonst jedes Ertönen des Handys als Aufruf zum Gucken nahm und meine Bücher kaum mit der nötigen Aufmerksamkeit las. Manchmal war es so erschreckend, dass ich im Nachhinein kaum noch wusste, was ich überhaupt las. Die Konzentration auf den Text und den Inhalt war in der handyfreien Zeit auf jeden Fall jetzt gegeben, denn ich war nun voll im Moment und total vertieft. Als wir die erste Pause machten, kam mir in den Sinn, dass ich mit dem eingeschalteten Handy auf jeden Fall sofort ein Foto gemacht hätte. Entweder vom Frühstück oder von uns allen, oder ganz banal von einer Blume am Straßenrand, die vielleicht sehr schön war. Doch auch dort war ich im Hier und Jetzt und schaute mir die Gegend an, genoss mein Frühstück mit der Familie und ich nahm nun (unabgelenkt) angeregt an den Tischgesprächen teil. Wenn Du das jetzt gerade lesen solltest, kommt es Dir bestimmt bekannt vor. Du bist im Restaurant oder am Rastplatz oder, oder, oder …… und alle haben das Handy dabei. Jeder schaut drauf und die Kommunikation fällt aus.

Urlaub in den Bergen ohne Piepsen, Schrillen, Klingeln, Bimmeln oder Vibrieren

Bis hierher ließ ich Euch teilhaben an meiner Intention, meinen Beweggründen und Gedanken. Im weiterführenden Blog berichte ich Euch über die positiven & negativen Aspekte meiner handyfreien Zeit – und über den Urlaub in den Bergen ohne Piepsen, Schrillen, Klingeln, Bimmeln oder Vibrieren.